Diese hübschen Töpfe (im Nordhessischen FETTDIPPEN genannt) habe ich von meiner Oma ‚geerbt‘. D. h., sie standen im Keller meiner Eltern, und ich habe sie bei deren Umzug letzten Oktober entdeckt. Kurzer Entschluss: „Die nehm ich für mich mit.“ 😊
Jetzt habe ich sie bepflanzt und bin total begeistert.
Ich habe meine eigene Meditation im Garten gefunden – – – nämlich beim abschneiden der Blüten an den Lavendelbüschen.
Vielleicht kann sich das keiner vorstellen, vielleicht geht es aber jemandem genauso…
Bei den großen Büschen gehe ich meistens mit meiner kleiner Handhecken-/gras-Schere drüber, bei den anderen wird jede Blüte einzeln in die Hand genommen und der Zweig entsprechend gekürzt. Die Blütenstände werden gesammelt und abgezogen und in kleine Organza-Säckchen gefüllt. Diese Aufgabe übernimmt demnächst meine Mutti.
Schon allein das monotone Schneiden beruhigt … den tollen Duft brauche ich eigentlich gar nicht zu erwähnen, der tut sein übriges … – schade, dass ich Dir davon keine kleine Brise schicken kann.
Aber denk‘ Dir doch einfach mal ein bißchen Lavendelduft:
Mach die Augen zu und lass Dich für ein paar Minuten einlullen und verzaubern!
So ein Mistwetter nach so viel sonnenverwöhnten Tagen.
Aber „die Natur braucht den Regen“ – und dieser kann auch schön sein, wenn man ‚richtig‘ angezogen ist oder mit Kindern in den Pfützen herumspringen kann.
Wir hatten dieses Jahr einen neuen Gartenbewohner. Leider haben wir den Nachwuchs nur beim füttern gehört, gesehen haben wir ihn nicht, weil wir dann im Urlaub waren.
Ich habe vor und hinter dem Haus einen Topfgarten, vorn drei Blumenkästen und sonst noch verschiedenes rundrum. Mag ich alles, zumal ich viele Pflanzen habe, die jedes Jahr brav wiederkommen (großes Hallo!), und in die Kästen gibt’s immer wieder was anderes … was mich beim Kaufen halt so anspringt. Dieses Jahr kaufte ich schon mal ganz früh (eigentlich so für den Übergang) 4x kleine Stiefmütterchen in farblich abgestimmten 6er-Packs, weil ich die so süß fand, und verteilte sie. Sie sind toll gewachsen, scheinbar geht es ihnen mit Morgensonne richtig gut.
Nun sind wir aus dem Urlaub zurück gekommen und mich empfing (freu) ein Blütenmeer, natürlich mit ganz viel verblühtem. Also machte ich mich heute Morgen ans säubern … 32 min. trotz meiner Buchsschere, mit der ich toll den Stielen entlang gehen kann. Aber, das war nur der 1. Kasten, musste erstmal eine Pause einlegen. Gezählt habe ich die abgeschnittenen Blüten nicht, hätte mich bestimmt verzählt – dann nur am letzten Stock (fünf sind drin) doch mal interessehalber: 64 Stück.
Meine Oma hat mich gelehrt, dass man bei allen Blumenstöcken das Verblühte abschneiden muss, damit alles andere mehr Kraft hat; und die Samenkapseln der Stiefmütterchen haben sie und Mutti dann gesammelt. Das wollte ich jetzt eigentlich nicht machen, weiß ja nicht, ob ich nächstes Jahr wieder welche haben möchte, hebe sie aber nun doch mal auf.
Stunden später fertig (und ‚als Dank‘ ein kleines Sträußchen von den versehentlich erwischten Blüten. So einen ganz großen Unterschied sieht man bei den Kästen nicht wirklich, aber es ist wieder ordentlicher und die Seele hat Ruhe.
* * *
Als ich klein war, hat Mutti mir eine schöne Geschichte erzählt, warum die Stiefmütterchen so heißen – kennt Ihr vielleicht auch, es geht um die Blütenblätter: Das untere große Blatt ist die Mutter * die zwei schön gemusterten kleineren Blätter darüber sind ihre Töchter * und die oberen einfarbigen die Stieftöchter. . . . erinnert ein bisschen an Cinderella . . .
Da ist mir auch noch was Schönes eingefallen bzgl. der Namengebung:
Seit wir diese wunderschöne und fast berauschend duftende Blume vor genau 41 Jahren auf der Insel Föhr kennengelernt haben, sind das bei uns
BUSCHWINDRÖSCHEN.
Eigentlich völlig logisch, denn wir sahen sie meist als Hecken -also Busch-, somit halten sie den Wind ab, und sie duften schön wie Rosen.
Ich weiß nicht mehr, wer uns aufklärte, dass diese Pflanze eine Kartoffel-Rose ist. Aber weil wir das so völlig unromantisch (fast abwertend) finden, sagen wir doch immer noch Buschwindröschen – doch nun mit dem Zusatz ‚unser‘ und finden es schön wie eh und je.
(Die beiden Bilder wurden auf der Insel Rügen gemacht.)
Heute bin ich im Beet fast auf zwei ‚Liebesschnecken‘ getreten. Ich beeilte mich, die Kamera zu holen, weil ich sowas noch nicht gesehen hatte . . . brauchte ich aber gar nicht . . . die hatten’s nicht so eilig.
Soweit so gut. Weil ich sie dann gern auf meiner Website zeigen wollte, aber nur die Schneckenbilder etwas langweilig fand, kruschelte ich noch in anderen Tierordnern rum und wurde passend fündig.
Die Streifenwanzen sind nicht aus unserem Garten, die hat mein Mann entdeckt, als ich fototechnisch ‚bei meinen Möhren‘ war (22.07.2022). Und die Schmetterlinge sind mir im Garten vom Kloster Kirchberg um die Nase geflattert (03.08.2022).
Wer braucht schon in die Provence zu fahren, wenn er seine eigene Lavendelpracht zu Hause hat und es überall verführerisch duftet ?!?
Also ich nicht…
Ich nenne mein Eigen: auf den Beeten 7 große Sträucher, 5 kleine, 6 Babys und 2 in Töpfen – sieben verschiedene. Und dann gibt es noch viele, viele kleine Ableger, die mich sicher nächstes Jahr erfreuen möchten ….. wenn ich sie bis dahin nicht doch ausgerupft habe (sorry).
(Aber nicht nur bei mir gedeiht der Lavendel dieses Jahr prächtig, sondern auch in allen anderen Garten hier in der Nähe.)
21:17 Uhr in Deutschland: Die Einen sitzen mit einem Glas Wein vor dem Fernseher, andere (nämlich ich) vor ihrem Schopflavendel – auch mit Wein. Ja, so geht das bei heißem Wetter an der Südseite des Hauses. Tagsüber ist z. Zt. nicht daran zu denken, dort auch nur kurz zu verweilen, also werden Arbeiten in die Abendstunden verlegt. Und das Abschneiden der 309 vertrockneten Lavendelblüten hat heute richtig Spaß gemacht – 32 Minuten bei lauem Lüftchen.
Dieses Beet unter haben wir in Laufe der Jahre immer mal etwas umgestaltet.
Genau vor 5 Jahren wurde es neu angelegt und mit sorgfältig ausgesuchten Pflanzen bestückt. Mittlerweile sieht es ohne unser Zutun ‚etwas‘ anders aus – d. h. wir mussten nur immer wieder ausdünnen, aber meine Lieblingsduftrose hält mir immer noch die Treue und blüht zweimal im Jahr. Als ich jetzt so das alte Bild gesehen habe, fand ich das Beet eigentlich schöner, aber was soll ich gegen diesen Wahnsinnsduft unternehmen – ich kann nicht anders…
Heute Nachmittag lag vor unserer Haustür ein fast toter Kolibri-Käfer, nur der Rüssel hat noch gezuckt. Ich habe versucht, ihn mit etwas Zuckerwasser zu retten – unwissend, ob das überhaupt was hilft? – aber nun ist er tot – *schluchz*… Vielleicht war es sogar der, den mein Mann heute Morgen geistesgegenwärtig für mich fotografiert hatte.
Ich mag diese Käfer sehr, aber wir haben sie nur ab und zu zu Besuch – und dann sind sie immer irre schnell wieder weg … also fototechnisch schon ein Abendteuer.
Wie? Ihr kennt diese Kolibri-Käfer gar nicht? Kein Wunder, sie heißen im wirklichen Leben ja auch TAUBENSCHWÄNZCHENund sind keine Käfer sondern Schmetterlinge.
(Das ist eben auch wieder so ein familieninterner Name bei uns. Kam ich drauf, weil sie sich genauso ernähren wie diese Vögel.)
Was aber noch viiiel schöner ist, sind die kleinen FEEN, die manchmal umherfliegen.
Wie wunderschön sie sind, hatte unsere Tochter bemerkt, als eine auf ihrer Hand gelandet war. Ganz staunend und leise fragte sie: „Mami, was ist das?“ – Und weil ich so ein zartes Wesen noch nie gesehen hatte und wir gerade in unserer ‚Feen-Phase‘ waren, sprudelte es ohne zu überlegen aus mir raus: „Das muss eine kleine Fee sein.“ Wir versuchten, sie solange wie möglich auf unseren Händen zu behalten und waren ganz glücklich.
Vielleicht kennt sie jemand unter ihrem richtigen Namen ‚geflügelte Buchenblattlaus‘.